Wertschöpfung einfach erklärt - Definition und Beispiele
In der heutigen globalisierten Wirtschaft ist die Wertschöpfung ein entscheidender Faktor für Unternehmen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und...
7 Minuten Lesezeit
Rainer Buckenmaier : 17.April.2023
"Ergonomie" hält immer mehr Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch vieler Unternehmen, da sie sich mit der Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden beschäftigt. Viele Arbeitstätigkeiten und Arbeitsumgebungen werden heute unter ergonomischen Kriterien untersucht und optimiert, mit dem Ziel Gesundheitsschäden zu reduzieren und gleichzeitig die Leistung zu steigern.
In diesem Beitrag geben wir einen Gesamtüberblick über das Thema „Ergonomie im industriellen Kontext“, beantworten theoretische Fragen und werfen einen Blick in die praktische Umsetzung. Sie lernen dabei, was eine ergonomische Arbeitsgestaltung ausmacht und wie Sie ergonomische Arbeitsbedingungen für Ihre Mitarbeitenden gestalten können.
Das Wort Ergonomie setzt sich aus den griechischen Wörtern "ergon" (für "Arbeit") und "nomos" (für "Gesetz") zusammen und beschreibt die Wissenschaft menschlicher Arbeit. Die Arbeitswissenschaft zielt darauf ab, einen Arbeitsplatz so zu gestalten, dass der Mensch optimal arbeiten kann.
„Optimal arbeiten“ heißt:
Wie auch im Bereich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit hat die Prävention von Schäden, die durch schwere, falsche oder zu stark beanspruchende Arbeit entsteht, oberste Priorität. Das Ziel ist die optimale Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen und eine menschzentrierte Gestaltung der Arbeit (siehe hierzu auch "Menschzentrierte Gestaltung nach DIN EN ISO 9241-210").
Kurz gesagt: Ergonomie unterstützt arbeitende Menschen beim Erledigen einer Arbeitsaufgabe.
Auch bei der Gestaltung von Maschinen und Mensch-Maschine-Schnittstellen (= Wechselwirkungen zwischen Technik und Mensch) spielt die Gesetzmäßigkeit der Ergonomie eine entscheidende Rolle
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, teilt sich die Arbeitsplatzgestaltung in zwei Teilbereiche.
Die physikalische Ergonomie ist das, was wohl die meisten Leute unter dem Begriff Ergonomie verstehen. Die Gestaltung von Betriebsmitteln und die Gestaltung der Arbeitsumgebung.
Hierzu gehören Kriterien wie:
Auch die Körperbewegungen (z.B. Drehen oder Beugen) und Tätigkeiten (z.B. Heben oder Schieben) selbst, die zum Beispiel ein Werker ausführt, gehören zur physikalischen bzw. physiologischen Ergonomie. Diese spielen bei der Berechnung ergonomischer Kennzahlen eine wichtige Rolle und sind Teil der Anthropometrie (= Wissenschaft der Körpermaße), wo Sicherheitsmaßnahmen wie Mindestabstände oder maximale Öffnungsbreiten definiert werden.
Um einschätzen zu können, ob eine Tätigkeit ergonomisch ist, sind folgende Aspekte von Bedeutung:
Auch psychologische Faktoren können große Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden sowie auf die Qualität der Arbeit haben.
Hierzu gehören Aspekte wie:
Monotone Arbeit beispielsweise wirkt sich negativ auf die Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsfähigkeit aus. Die Anfälligkeit für Fehler steigt und Mitarbeitende ermüden schneller, was langfristig unzufrieden macht.
Multitasking und hohe (körperliche oder psychische) Beanspruchung lässt hingegen das Stresslevel steigen. Bei sehr viel Stress oder langanhaltendem Stress, sinkt die Motivation und ebenfalls die Leistungsfähigkeit. Zusätzlich steigt das Risiko für gesundheitliche (Langzeit-)Schäden (Bsp.: Burnout).
Was viele allerdings vergessen, ist die Tatsache, dass Menschen ein gewisses Aktivierungslevel benötigen, um grundsätzlich leistungsfähig zu sein. Nach dem Yerkes-Dodson-Law ist sowohl eine Unterforderung (z.B. durch Monotonie) als auch eine Überforderung (z.B. durch Stress) gleichermaßen schlecht für die Produktivität. Daher empfiehlt sich das Anstreben einer idealen Balance.
Das Empfinden von psychischer Beanspruchung ist subjektiv und damit von Person zu Person verschieden. Denken Sie daran, wenn Sie z.B. in der Arbeitsvorbereitung oder in der Prozessoptimierung arbeiten und Arbeitsplatzsysteme oder Arbeitsabläufe gestalten. Erwägen Sie Tätigkeitswechsel (= Job-Rotation), eine (Neu-)Aufteilung der Arbeitsschritte oder weitere Entlastungen, um die Motivation und Gesundheit Ihrer Kollegen und Kolleginnen aufrecht zu erhalten.
Ergonomie verfolgt im Kern drei Ziele:
Durch präventiven Arbeitsschutz und die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen, Arbeitsumgebungen und Tätigkeiten lassen sich die oben genannten Ziele erreichen. Effizientere Prozesse, eine Reduktion von Berufskrankheiten und viele weitere Vorteile sind die Folge.
Zusammengefasst: Leistung, Gesundheit und Sicherheit auf der einen Seite (= Pro) stehen Kosten und Zeitaufwand auf der anderen Seite (= Contra) gegenüber.
Ergonomische Maßnahmen unterstützen in allen Bereichen des täglichen Lebens. In der Industrie profitieren sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmende von einer Vielzahl positiver Effekte:
Ein Arbeitsplatz gilt als ergonomisch, wenn er nach den Grundsätzen des Arbeitsschutzes bewertet und gestaltet wurde, wobei sowohl physische als auch psychische Aspekte berücksichtigt werden.
Die Bewertung und Gestaltung der Arbeit umfasst:
Das REFA-Managementsystem (REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung e. V.) ist ein systematischer Ansatz zur Bewertung und Verbesserung der Ergonomie an jedem Arbeitsplatz. Es hilft bei der Ermittlung von Risikofaktoren im Zusammenhang mit ungünstigen Körperhaltungen, sich wiederholenden Bewegungen und schwerem Heben, die dann durch geeignete Maßnahmen beseitigt werden können.
Das Endergebnis ist ein ergonomischer Arbeitsplatz, der nicht nur das Verletzungsrisiko verringert, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, die Produktivität und die allgemeine Qualität des Arbeitslebens verbessert.
Grundsätzlich kann die Messung der Ergonomie durch die Bewertung dieser vier Kriterien erfolgen:
Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehört die Bewertung der physischen Bedingungen, wie z. B. die Anordnung des Arbeitsplatzes, die Platzierung der Arbeitsmittel und die Gestaltung der Aufgaben.
Bei Effizienzmaßnahmen wird bewertet, wie schnell Aufgaben erledigt werden und wie viel Energie während einer Aufgabe verbraucht wird.
Bei den Komfortmaßnahmen werden die Körperhaltung der Mitarbeitenden während einer Aufgabe und die körperliche Belastung bewertet.
Bei der Leistungsmessung schließlich wird beurteilt, wie gut die Mitarbeitenden in der Lage sind, ihre Aufgaben mit minimalen Fehlern zu erledigen.
Um eine genaue Bewertung der Ergonomie am Arbeitsplatz zu erhalten, ist es am besten, Daten aus verschiedenen Quellen zu sammeln, z. B. Erhebungen zur Arbeitsplatzanalyse, biomechanische Bewertungen und Tests zur Benutzerfreundlichkeit. Diese Daten können dann analysiert werden, um mögliche ergonomische Verbesserungen zu ermitteln, die für mehr Effizienz und Zufriedenheit für alle Mitarbeitenden umgesetzt werden können.
Bevor Sie viel Zeit und Geld in aufwändige Analysen stecken, empfehlen wir das Zurückgreifen auf Erfahrungen mit bereits vorhandenen Arbeitsplätzen und damit das Durchführen einer einfachen Befragung Ihrer Kollegen und Kolleginnen.
Unsere Erfahrung zeigt: Sie können Ihnen aus dem Stehgreif verständliche und praxisorientierte Optimierungspotenziale nennen. Sie wissen genau, welche Körperhaltungen unangenehm sind, welche Arbeitsschritte einen unnötigen Workaround darstellen, oder welche KLT-Behälter zu schwer sind.
Ein offener Austausch ist essenziell, denn am Ende gestalten Sie die Arbeitsplätze für genau diese Personen.
Das Einbeziehen der Mitarbeitenden in die Gestaltung neuer Arbeitsplätze kann bereits einen Großteil der Probleme (Bsp.: Ungünstige Sitzhaltung, Rückenprobleme, hohe Fehlerquote, etc.) beseitigen. Gleichzeitig sensibilisieren Sie alle Personen Ihres Unternehmens durch die Behandlung ergonomischer Fragestellungen.
Wir haben Ihnen hierzu eine Checkliste mit Fragen an Ihre Kolleginnen und Kollegen vorbereitet.
Mit unserer kostenlosen Checkliste haben Sie das ideale Werkzeug für eine effiziente (Um-)Gestaltung Ihrer Arbeitsplätze und Betriebsmittel.
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Gerade in der Industrie spielt das Thema Ergonomie eine zentrale Rolle, da viele, häufig körperliche Tätigkeiten oder Arbeitsabläufe über lange Zeiträume hinweg (viele Stunden am Tag, über Wochen, Monate und Jahre) wiederholt werden.
Durch Prinzipien der Lean Production und Lean Lösungen von BeeWaTec lässt sich die Ergonomie am Arbeitsplatz einfach und kosteneffizient steigern. Unser modularer Systembaukasten aus Rohrstecksystemen, Hub-Sets, Leuchten und vielen weiteren Zubehörteilen bilden dabei die optimale Basis.
Eine ausführliche Beschreibung mit vielen weiteren Beispielen zu unseren Tipps finden Sie in unserem Artikel "8 Tipps für eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung in der Industrie".
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Ergonomie ist eine wichtige Stellschraube für mehr Gesundheit, Sicherheit und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz (siehe auch Arbeitsschutzgesetz). Ergonomie befasst sich nicht nur mit physischen Aspekten sondern auch mit der Psyche des Menschen, da diese ebenfalls einen Einfluss auf die Qualität der Arbeit hat.
Mit einem Mix an Methoden lässt sich Ergonomie am Arbeitsplatz aufzeichnen und bewerten. Das REFA-Managementsystem bietet hierbei einen systematischen Leitfaden. Als weiteres Hilfsmittel können Sie schnell und einfach mit einer Befragung Ihrer Kollegen und Kolleginnen starten und viele Potenziale zur Optimierung erkennen.
Bei der Neugestaltung von Betriebsmitteln gibt es 8 wichtige Tipps, die Sie berücksichtigen sollten (Bsp.: Zuführung von Material und Informationen). Mit dem BeeWaTec-Baukasten haben Sie die ideale Voraussetzung zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen und zur Umsetzung Ihrer ergonomischen Anforderungen.
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